Body Count ist ein lebendiger Mythos, der den Rap-Superstar Ice-T umgibt. Die Band gilt als Wegbereiter und Blaupause für das gesamte Nu-Metal- und Rap-Metal-Genre, da sie 1992 mit ihrem viel diskutierten Debütalbum „Body Count“ antraten. Sie kombinierten Hip-Hop, Hardcore, Punk und dunklen Metal. Am 11. Juni 2024 kommen Rapper in die Zitadelle Spandau nach Berlin und werden die Zuschauer zum Beben bringen.
Der Rap-Pionier Ice-T, der als Tracy Marrow geboren wurde und zu einem der ersten international bekannten Gangster-Rapper wurde, hatte schon lange vor seinem großen Erfolg seine zweite Liebe zum Heavy Metal gefunden. Aber zwischen 1987 und 1991 veröffentlichte er drei der heute wohl legendärsten Alben des Gangsta-Raps, „Rhyme Pays“, „Power“ und „O.G.: Original Gangster“, und wurde damit einer der ersten Superstars des Hip-Hops. Das dritte Album umfasste auch das Lied „Body Count“, das damals eine wirkliche Neuerung darstellte: Zusammen mit Highschool-Freunden hatte er eine Hardcore-/Metal-Kapelle für diesen Track geschaffen und damit zum ersten Mal eine Verbindung dieser bis dahin so unterschiedlichen Genres gewagt. Die Aufregung war so groß, dass Ice-T sich dafür entschied, nicht nur eine einmalige Kooperation zu vereinbaren.
Das selbstbetitelte Debütalbum von Body Count wurde 1992 veröffentlicht und erfreute sich – vor allem aufgrund der Radikalität des Sounds – international großer Beliebtheit. Mehr als eine halbe Million abgesetzte Exemplare, Top 20 in den USA und Top 30 in vielen anderen Ländern der Welt: Body Count zählte zu den meist diskutierten Bands der frühen 1990er Jahre. Body Count hatte in seiner weiteren Geschichte extreme Höhen und Tiefen zu sehen. „Born Dead“ (1994) und „Violent Demise: The Last Days“ (1997) waren die nächsten Alben, die nicht ganz mit dem Debüt mithalten konnten, sowohl kommerziell als auch in der Qualität. Außerdem gab es in der engen Freundesgruppe drastische Rückschläge, nachdem zwischen 1997 und 2004 die Gründer D-Roc (Gitarre), Mooseman (Bass) und Beatmaster V (Drums) gestorben sind. Es schien, als ob die Geschichte dieser einmal so wichtigen Trendsetter zu Ende gegangen wäre.
Umso mehr widmete sich Ice-T seiner mittlerweile sehr gelobten Schauspielkarriere. Erst 2014 kam die Band wieder zusammen. Erstmals wieder präsentierte das Album „Menslaughter“ die alte Kraft und Form in einer neuen Form: Schließlich wurden neben Ice-T und Ernie C auch der Gitarrist Juan of the Dead, der Bassist Vincent Price und der Schlagzeuger Ill Will dabei. Kritiker*innen sprachen endlich wieder von absolut beeindruckenden Shows von großer Intensität. Der Kreis schloss sich 2017: „Bloodlust“ war ein Album von Body Count, dessen Dringlichkeit, spielerische Raffinesse und lyrische Dichte nur noch wenige hätten erwarten können. Das bisher letzte Album „Carnivore“ zeigte, dass Body Count wieder da war – und so stark und unerbittlich wie seit ihren Anfangstagen nicht.
Konzert-Termin Berlin: 11. Juni 2024
Veranstaltungsort: Zitadelle Spandau
Einlass: 17:00, Beginn: 19:00
Tickets unter: Dodo Tickets