Am Abend des 2. Mai 2025 bebte das legendäre Berliner Quasimodo – und zwar nicht nur wegen der donnernden Verstärker. Erwartungsgemäß war das Konzert von Randy Hansen restlos ausverkauft und das aus gutem Grund: Seit Jahrzehnten begeistert der Ausnahmegitarrist weltweit mit seinen explosiven Hommagen an das Werk von Jimi Hendrix. Gemeinsam mit seinen langjährigen Bandkollegen, Ufo Walter am Bass und Manni von Bohr am Schlagzeug, legte Hansen sofort los und brachte den Club zum Beben. Die Kombination aus perfekt aufeinander abgestimmtem Sound und Hansen’s außergewöhnlicher Bühnenpräsenz zog das Publikum von der ersten Minute an in den Bann. Die Stimmung war euphorisch, und jeder Moment des Abends fühlte sich wie eine Reise zurück in die Zeit von Hendrix an.
Explosive Energie und eine einzigartige Show
Trotz seines beeindruckenden Alters von 70 Jahren war Hansen an diesem Abend in bestechender Form. Er raste förmlich über die Bühne, spielte mit den Zähnen, hinter dem Rücken, im Sitzen, mitten im Publikum und sogar auf der Bar an der Seite der Bühne. Kein Moment war zu ruhig oder zu langsam für den rastlosen Gitarristen, der seine Zuneigung zu Hendrix in jeder Geste und jedem Ton zum Ausdruck brachte. Hansen war nicht nur ein Musiker auf der Bühne, sondern auch ein Interaktionskünstler, der immer wieder mit den Zuschauer sprach, lachte und sie in die Show einbezog.



Jimi Hendrix: Der Erfinder des modernen Gitarrensounds
Jimi Hendrix, der 1970 mit nur 27 Jahren viel zu früh verstarb, war der unangefochtene König der Rock-Gitarre. Mit seinem bahnbrechenden Einsatz von Verzerrung, Feedback und innovativen Techniken machte er die E-Gitarre zum Kunstwerk. Hendrix’ Musik, die eine Mischung aus Blues, Rock, Psychedelic und Soul war, beeinflusste Generationen von Musikern und veränderte die Art und Weise, wie Musik heute gemacht wird.
Hendrix’ legendäre Auftritte wie in Woodstock, seine unvergesslichen Alben wie „Are You Experienced?“ und „Electric Ladyland“ sind nicht nur Meilensteine der Musikgeschichte, sondern auch ein ewiges Erbe, das in jeder Note lebt. Für Musiker wie Randy Hansen, der sich der Aufgabe verschrieben hat, das Vermächtnis von Hendrix weiterzutragen, ist das Erbe des Gitarrenwunders der 60er-Jahre ein lebendiges Feuer. Hansen hat sich nicht darauf beschränkt, nur die Songs nachzuspielen, sondern lebt die Essenz von Hendrix‘ Musik, lässt sie in seinen eigenen Interpretationen weiterfließen und schafft so immer wieder magische Momente auf der Bühne.



Die großen Klassiker – und noch viel mehr
Was die Show von Randy Hansen besonders beeindruckend machte, war seine treue Wiedergabe der größten Hendrix-Klassiker. Songs wie „Hey Joe“, „Foxy Lady“, „Voodoo Child“ und natürlich „Purple Haze“ waren selbstverständlich Teil der Setlist und wurden mit so viel Leidenschaft und Energie dargeboten, dass es schwer war, den Eindruck zu erwecken, dass diese Songs jemals in einer anderen Version als der von Hansen gespielt worden wären. Doch Hansen brachte nicht nur die bekannten Hits, sondern interpretierte sie auf eine Weise, die sich von vielen anderen Hendrix-Covern unterschied – und genau darin lag die Magie seines Auftritts.
Besonders ersichtlich war seine Freude, wieder im Quasimodo zu sein – einem Ort, den er auf seiner Welttour durch die Jahre immer wieder gerne besucht. Es war offensichtlich, dass Hansen diese persönliche Bindung zu Berlin und diesem besonderen Club spürte. Am Ende der fast zwei Stunden, die mit drei Zugaben vollendet wurde, verließ er die Bühne nicht ohne seinen Lieblingssong von Jimi Hendrix, „1983… (A Merman I Should Turn to Be)“, eines der musikalisch vielschichtigsten und experimentellsten Stücke von Hendrix, das mit seiner surrealen Atmosphäre und träumerischen Gitarrenklängen zum Abschluss des Abends erklang – ein magisches Finale, das den Abend perfekt abrundete.



Ein Fazit:
Randy Hansen hat mit seiner Show im Quasimodo einmal mehr bewiesen, dass Musik, wenn sie mit echter Leidenschaft gelebt wird, zeitlos und generationenübergreifend ist. Zwischen donnernden Gitarren, wahnwitzigen Soli und liebevoller Publikumsnähe wurde das Konzert zu einer Reise durch Rockgeschichte und die musikalische Geschichte des Ausnahmekünstlers Jimi Hendrix – mit einem Künstler, der sich selbst nie wichtiger nimmt als die Musik, die er verkörpert. Ein grandioser Abend – und ein würdiger Platz im Herzen der Berliner Konzertszene. Berlin freut sich aufs nächste Jahr und ein Wiedersehen!