Gestern Abend verwandelte sich ein ausverkauftes Theater am Potsdamer Platz in Berlin in einen tobenden Hexenkessel der guten Laune, denn Bonnie Tyler, die unverkennbare Stimme mit der rauchigen Reibeisen-Note, gab sich die Ehre. Von der ersten Sekunde an sprang der Funke über und der gesamte Saal stand, klatschte und sang aus voller Kehle mit. Es war ein Fest der großen Gefühle und zeitlosen Hits, bei denen Klassiker wie „Holding Out for a Hero“, „Total Eclipse of the Heart“, „Faster Than the Speed of Night“ und „It’s a Heartache“ natürlich frenetisch gefeiert wurden. Bonnie Tyler, sichtlich bestens gelaunt und mit einer Energie, die ihr Alter von 73 Jahren mühelos vergessen ließ, präsentierte sich in Topform.
Eine Stimme, die Generationen verbindet: Bonnie Tylers zeitlose Magie
Bonnie Tyler, geboren 1951 als Gaynor Hopkins im walisischen Skewen, begann ihre musikalische Reise in den frühen 1970er-Jahren. Nach ersten Erfolgen gelang ihr 1977 mit „Lost in France“ der internationale Durchbruch. Ihre markante, heisere Stimme, die sie nach einer Stimmbandoperation entwickelte, wurde zu ihrem unverkennbaren Markenzeichen. In den 1980er-Jahren feierte sie ihre größten Erfolge mit den von Jim Steinman produzierten Power-Balladen, die bis heute nichts von ihrer emotionalen Wucht verloren haben. Auch im neuen Jahrtausend blieb Bonnie Tyler musikalisch aktiv und veröffentlichte regelmäßig neue Alben. So erschien beispielsweise 2021 ihr Album „The Best Is Yet To Come“, dessen gleichnamiger Titelsong im Laufe des Abends ebenfalls kraftvoll performt wurde und zeigte, dass sie auch im aktuellen Schaffen ihren charakteristischen Stil beibehalten hat.
Die abwechslungsreiche Setlist bot zudem einige überraschende Cover-Versionen, darunter das melancholische „Have You Ever Seen the Rain?“ von Creedence Clearwater Revival, das rockige „Hide Your Heart“ von KISS und das gefühlvolle „To Love Somebody“ der Bee Gees, die allesamt in Bonnie Tylers unverkennbarem Stil interpretiert wurden. Und auch ein Tribute an die großartige Tina Turner schaffte es mit „The Best“ in die Setlist. Ihre Performance war nicht nur eine Abfolge von Songs, sondern eine Reise durch ihre beeindruckende Karriere, gespickt mit Anekdoten und einer spürbaren Dankbarkeit für ihre treuen Fans. Die Band, sichtlich in bester Spiellaune, unterstützte sie dabei mit einer mitreißenden Energie und einem professionellen Zusammenspiel, das die Songs in neuem Glanz erstrahlen ließ.


Ein bewegender Moment der Liebe und ein fulminantes Finale
Ein besonders berührender Augenblick des Abends war, als Bonnie Tyler ihren Ehemann Robert Sullivan auf die Bühne holte. Sichtlich gerührt bedankte sie sich bei ihm für über 50 Jahre Ehe, für seine unerschütterliche Unterstützung und dafür, dass er immer an ihrer Seite gestanden hat. Dieser intime Moment zeigte eine weitere Facette der Künstlerin und wurde vom Publikum mit warmem Applaus und Zuneigung aufgenommen.
Nach einem Set, das keine Wünsche offenließ und die größten Hits wie das treibende „Faster Than the Speed of Night“ und das epische „Total Eclipse of the Heart“ beinhaltete, verabschiedete sich Bonnie Tyler zunächst unter tosendem Applaus. Doch das Publikum wollte mehr – und so kehrte die Powerfrau für eine energiegeladene Zugabe zurück. Nach der Vorstellung ihrer Band, die ebenfalls sichtlich Spaß an der Performance hatte, rockte sie mit einer überraschenden Interpretation von „Turtle Blues“ von Big Brother & the Holding Company das Haus, bevor sie mit ihrem unsterblichen Hit „Holding Out for a Hero“ einen furiosen Schlusspunkt unter einen unvergesslichen Abend setzte.



Fazit: Ein Abend voller Herz und Helden
Das gestrige Konzert von Bonnie Tyler in Berlin war ein Triumph. Es war eine beeindruckende Demonstration ihrer zeitlosen Stimme, ihrer unerschütterlichen Energie und ihrer tiefen Verbindung zu ihrem Publikum. Der ausverkaufte Saal sang, tanzte und feierte eine Künstlerin, die sich auch nach über fünf Jahrzehnten im Musikgeschäft ihre Authentizität und Leidenschaft bewahrt hat. Bonnie Tyler bewies eindrücklich, dass wahre Hits keine Altersgrenze kennen und eine Stimme von solch einzigartiger Qualität auch nach vielen Jahren nichts von ihrer Magie verloren hat. Es war ein Abend voller Herz, Helden und unvergesslicher Melodien – ein wahrhaft mitreißendes Erlebnis für alle, die dabei sein durften.