Wenn Uriah Heep die Bühne betreten, ist das mehr als Nostalgie: Es ist eine energiegeladene Geschichtsstunde des Hardrock – live, laut und mitten im Heute. Im Rahmen ihrer aktuellen Tour – vielfach als „The Magician’s Farewell“ angekündigt – gastieren die Briten am 30. Oktober 2025 in der Uber Eats Music Hall. Erwartet werden Klassiker wie „Gypsy“, „July Morning“ und „Easy Livin’“ sowie neues Material der jüngsten Studioära. Die offizielle Terminliste führt Berlin als Teil des herbstlichen DACH-Runs – Tickets sind bereits im Verkauf.
Die Tour 2025: Farewell-Aura, volle Power
Nach umjubelten Shows zu Jahresbeginn in Großbritannien – Kritiken lobten die „blistering“ Bühnenform und den langen Atem der Band – setzt Heep die Tour bis in den Herbst fort. Dabei schwingt eine gewisse Abschiedsstimmung mit, ohne dass das Kapitel Studioarbeit endgültig geschlossen wäre: „Farewell“ meint vor allem die große Rundreise durch die Jahrzehnte, nicht zwingend den letzten Ton im Studio. Mick Box (77) wirkt live „denkmalwürdig“, Bernie Shaw liefert Höhenflüge, die dem Geist der Frühphase gerecht werden – und das Publikum feiert zwei Stunden lang stehenden Fußes.
Warum dieses Berlin-Konzert ein Pflichttermin ist
- Setlist als Zeitreise: Von den düsteren, orgelgetränkten Früh-70ern bis zu den hymnischen, modernen Stücken der 2010er/2020er – Heep „treffen jede Dekade“. Live tragen die Songs jene dramatische Breite, die Hardrock und frühen Prog verband.
- Sound der Schule „Hammond & Hooks“: Wo viele Zeitgenossen nur rifforientiert agierten, verband Heep harte Gitarren mit prägnanten Orgel-/Keyboard-Arrangements – eine DNA, die bis heute auf der Bühne knallt.
- Ort & Rahmen: Die Uber Eats Music Hall bietet moderne Akustik und freie Sicht – perfekt für die großen Refrains und mehrstimmigen Chöre, die zur Heep-Signatur gehören. Termin & Venue sind offiziell bestätigt.
Bandgeschichte in Kürze: Von „…Very ’Eavy“ zu Weltkarriere
Uriah Heep formierten sich 1969 in London aus den Bands The Gods und Spice. Früh setzten sie Maßstäbe mit einer Mischung aus Hardrock-Riffs, Prog-Anleihen, dichten Chorsätzen und einer markanten Hammond-Orgel. Die Alben „…Very ’Eavy …Very ’Umble“ (1970) und „Look at Yourself“ (1971) legten den Grundstein; „Demons and Wizards“ (1972) brachte den internationalen Durchbruch, flankiert von Evergreens wie „Easy Livin’“. Mitte der 70er folgten weitere Chart-Erfolge, später solide Studio-Arbeit und intensives Touren durch Europa, Nordamerika und Asien – ein Marathon, der die Band zu einer Konstante des Classic-Rock machte.
Die Heep-Story ist auch eine von Wandel und Beharrlichkeit: Personalwechsel, tragische Verluste und Stilkorrekturen wurden durch Mick Box’ Gitarrenhandschrift und das Klangideal aus Riff, Orgel und großen Melodielinien zusammengehalten. Dass die Gruppe bis heute regelmäßig stark besuchte Tourneen spielt, ist in der Classic-Rock-Welt keineswegs selbstverständlich.
Bedeutung für die Rockmusik
Uriah Heep gelten als Wegbereiter zwischen Hardrock, frühem Heavy Metal und Progressive Rock. Ihre Mischung aus wuchtigen Gitarren, epischen Harmonien und Fantastik-Themen prägte zahllose Bands; die Verbindung von Melodie-Refrains und Orgelwucht machte sie zu einem eigenständigen Pfeiler neben Deep Purple und Black Sabbath. Songs wie „Gypsy“, „July Morning“ oder „Easy Livin’“ gehören zum Kanon – nicht nur wegen der Riffs, sondern wegen der Hook-Affinität, die Heep vom Jam-Rock unterschied. Diese Rolle als Brückenbauer bescheinigen sowohl Nachschlagewerke als auch aktuelle Reviews.
Die aktuelle Besetzung
- Mick Box – Gitarre, Gründungsmitglied und klangprägende Konstante
- Bernie Shaw – Gesang (seit 1986), mit kraftvollem, opernaffinem Timbre
- Phil Lanzon – Keyboards (seit 1986), Architekt der Orgel/Keys-Tiefe
- Dave Rimmer – Bass (seit 2013), verbindet Druck und Melodik
- Russell Gilbrook – Drums (seit 2007), moderner Punch mit Classic-Rock-Feel
Diese Formation ist seit Jahren stabil und bildet die live-erprobte Kernmannschaft der Tour 2025 – bestätigt durch Band-Chronik und aktuelle Line-up-Übersichten.
Berlin 2025 – was Fans erwarten dürfen
Dynamik statt bloßer Retrospektive: Heep inszenieren ihre Klassiker ohne Staubschicht, mit knackigem, zeitgemäßem Druck. Die Chor-Parts sitzen, die Orgel flirrt, und Box’ Leads liefern jene singenden Melodiebögen, die Fans seit Jahrzehnten lieben. Dass die Band auch 2023/24 frisches Material nachgelegt hat, hält die Dramaturgie der Shows gegenwärtig – statt reiner Best-of-Routine. Berlin dürfte damit ein Abend zwischen Kult und Aktualität werden.
Konzert-Fakten für Berlin
- Event: Uriah Heep – The Magician’s Farewell
- Datum/Zeit: Do., 30.10.2025, 20:00 Uhr
- Venue: Uber Eats Music Hall, Uber Platz 2, 10243 Berlin
- Tickets: Vorverkauf aktiv; verschiedene Preiskategorien verfügbar. HIER klicken
Fazit
Uriah Heep stehen 2025 auf der Höhe ihres späten Schaffens: ein eingespieltes Line-up, ein lautes Vermächtnis und Shows, die den Bogen von 1970 bis heute schlagen. Berlin bekommt mit dem Oktober-Termin einen jener Abende, die zeigen, warum diese Band mehr ist als ein nostalgischer Name – sie ist Lebenszeichen und Lehrstunde für das, was britischer Hardrock groß gemacht hat.












